3/4 Saison liegen noch vor uns – Mein Blick in die Glaskugel

So schnell ging es nun doch plötzlich. 3 Wochen sind um und ich schreibe meinen letzten Blogpost für meine Bachelor-Thesis. Ich habe mich dabei mit der Vergangenheit von Omri Caspi und der Gegenwart vieler anderer Themen gewidmet und nun, möchte ich mal in die Glaskugel schauen und ein bisschen Wahrsager spielen.

Es ist etwas mehr als ein Viertel der Saison gespielt und wenn man eines meist ziemlich sicher über die Liga sagen kann, dann ist es, dass nichts wirklich sicher ist. So sind Tendenzen, Trends, Winning- und Losingstreaks oft nur einen Trade oder Verletzung davon entfernt, völlig ihre Bedeutung zu verlieren. Ich nenne diese Dinge mal ganz einfach, die Variablen der Saison. Und auch wenn ich mir darüber im Klaren bin, dass ich jetzt gehörig im berühmten Kaffeesatz lese, so bin ich doch jetzt schon gespannt darüber, wann und ob ich richtig lag mit meinen Annahmen.

Also nach diesem Disclaimer noch einmal der Hinweis auf meine geistige Restkompetenz: Ich weiß, dass ich vielleicht völlig falsch liegen werde und ich weiß, dass nichts garantiert ist.

Und so gibt’s hier zum Abschluss meine Glaskugel für den Rest der Saison 2014/2015.

Der Brooklyn Nets Firesale

Hätten die Nets nicht noch ein paar Tagen warten können? Bis morgen? Bis zum 12.12.2014?

Dann hätte man wegen des Wochentages und der Anmutung der Bekanntgabe der Brooklyn Nets auch einfach vom BLACK FRIDAY sprechen können. Einmal wegen des Farbschemas, das die Nets so konsequent durchziehen und vor allem, weil der Anbietende auf dem Markt der NBA meist eher leer ausgeht.

11.12.2014/1600 Ortszeit ist DAS der Stand der Dinge:

Wenig ist passiert, nachdem die Brooklyn Nets verkünden ließen, dass fast jeder aus dem desolaten Kader der enttäuschenden Nets zu haben ist. Einzig Andrei Kirilenko wird wohl für ein bisschen Pick-Getausche nach Philadelphia ziehen und dort höchstwahrscheinlich nichtmal die Koffer auspacken, sondern gleich den Rest seiner 3,3 Millionen Dollar einpacken, nachdem er released wurde und sich einem Contender anschliessen.

Also ist hier schonmal zu sagen:

1. Andrei Kirilenko geht zu einem Contender im Westen

Wenn ich mir die Bank der Clippers anschaue und dort nicht weiß, ob Big Baby Davis ein Spieler oder ein beleibter Fan ist und daneben der gefühlt 45 Jährige Hedo Turkoglu nur sehr ungern, erschrocken aus seinem Nickerchen aufwacht, wenn Coach Rivers den betagten Namen des Türken ruft, dann sehe ich da doch einen Platz auf der Bank.

Irgendwo zwischen Jamal Crawford und dem Hairdo von Chris Douglas-Roberts.

Ich denke, das wäre eine Destination für Kirilenko und für einen kleinen Dollar auch eine Überlegung Wert ist für die Clippers, die Dringend einen großen Spieler auf dem Wing benötigen, der Basketball verstanden hat.

Einzig die Tatsache, dass AK-47 in den letzten Jahren kein guter Dreipunktschütze war (Nur knapp 25% bei zwei Versuchen in den zwei Saisons zwischen 2012 und 2014), lässt Zweifel aufkommen. Aber Kirilenko war nie ein Spieler der Stats und hat seinen Wert vor allem mit Spielintelligenz und Defense in 12 Jahren in der Liga bewiesen und ist dabei erst 33. Kirilenko ist noch nicht am Ende der Karriere angekommen und würde den Clippers gut zu Gesicht stehen.

2. Brook Lopez wird ein Celtic


Ok, zugegeben, viele Teams würden sich über den Center freuen. Und einige Teams könnten es sich leisten, den sympathischen 26jährigen zu verpflichten. Lopez schlägt noch zwei Jahre und mit recht moderaten 15,7 Millionen Dollar in dieser Saison zu buche, WENN er wieder zu annähernd “alter” Form kommt. Lopez ist verletzungsanfällig und durch die Situation jetzt gegebenfalls in der Lage ein Contract Year zu spielen und die Option auf die 16,7 Millionen Dollar für die Saison 2015/2016 nicht zu ziehen. Wenn die Knochen halten und er in der richtigen Situation ankommt, ist er ein wichtiges Tradepiece. Karrierenwerte von knapp 18 Punkten bei gut 50% aus dem Feld, 7,2 Rebounds und 80% von der Freiwurflinie sind nicht die schlechtesten Werte für einen Spieler in der Liga, in der reine Center nicht nur immer knapp sind, sondern auch chronisch überbezahlt werden.

Und der Platz für Lopez ist für mich bei den Celtics. Eine solide Franchise mit einem Kader, der zu gut ist, um schlecht zu sein. Die Celtics haben Draftpicks und jede Menge Kombinationen von Spielern, die man nach Brooklyn schicken kann. Mit passendem Gehalt und Wert für die Nets. Und natürlich den Korpus von Gerald Wallace + die 20 Millionen Dollar, die Wallace diese und nächste Saison verdient, versteht sich.

Sowohl Konstellationen mit Jeff Green als auch anderen Spielern werden von der Trademachine durchgewunken und bescheren den Nets einen guten Spieler in zum Beispiel Green und den Celtics den Big Guy, den sie so dringend brauchen.

Der Neuaufbau der Celtics geht voran, und ein 26jähriger, potentiell sehr guter Center passt ins Bild.

3. Niemand kann sich Joe Johnson leisten

Ich weiß nicht warum, aber ich war irgendwie der Meinung, dass Joe Johnson längst einen kleineren Vertrag hat. Als ich wie von der Tarantel gestochen zu http://www.basketball-reference.com/ sprang um zu sehen, wer wohl einen der Nets Spieler abgreifen könnte, bekam ich einen mittelschweren Herzinfarkt. Bin ich mit den Gehältern in der Liga eigentlich recht sicher, hätte ich falscher nicht liegen können. Mehr als 48 Millionen Dollar streicht der 33jährige diese und nächste Saison noch ein.

Der Wert, der ziemlich genau dem Vertrag von Kobe Bryant gleicht, macht es nahezu unmöglich den soliden Forward zu verschiffen. Beim Sprung zur Trademachine hat man das Gefühl, die Website säufzen zu hören, wenn man den Curser über den Namen von Johson gleiten lässt.

Johnsons Vertrag ist zu hoch für die meisten Teams und die Tatsache, dass man dem dann 34 Jährigen in der Saison 2015/2016 nochmal knapp 25 Millionen Dollar überweisen muss, lässt mich kaum Franchises sehen, die dies mit sich und den Leistungen des Spielers vereinbaren können.

Joe Johnson bleibt in New York.

4. Deron Williams auch


Die Pointguard-Dichte in der NBA ist for real und vor allem die jungen Aufbauspieler dominieren vielmals das Geschehen. Steph Curry, John Wall, Kyrie Irving, Kemba Walker sind nur ein paar der PGs, die laufende Verträge haben und gleich gut oder schlichtweg besser sind, als Deron Williams es derzeit ist. Dazu kommen die 40 Millionen Dollar, die Williams diese und nächste Saison auf dem Vertrag stehen hat. (Die mit weiteren 22,3 Millionen Dollar dotierte Saison 2016/2017 kann und wird der “Early Termination” zum Opfer fallen)

Williams ist 30 Jahre alt und spielt zwar diese Saison wieder soliden Basketball, wird aber ein schweres Gewicht auf der Gehaltsliste jedes Teams. Wenn nicht gigantischer Verlust der Nets in Kauf genommen wird, bleibt auch Deron Williams im Big Apple.

Was mich zum nächsten Punkt bringt.

5. Die New York Knicks werden das schlechteste Team der Saison 2014/2015

Wahrscheinlich nichteinmal vom Record. Eher vom Eyetest und dem flauen Gefühl im Bauch, wenn die Saison beendet ist. Nur ZWEI Spieler im völlig absurden Kader der Knicks haben ein PER über dem Ligadurchschnitt von 15. Amare Stoudemire (WHAT?) und Carmelo Anthony. Der wird Berichten zu Folge eine Knie OP brauchen und fällt zumindest erstmal zeitweilig aus. Dazu die Kombination aus JR “I should shoot” Smith, Andrea Bargnani (auch verletzt) und den Unstimmigkeiten, die es im Verein geben soll, spricht wirklich nichts mehr für das Team aus New York. Die Tage der Knicks sind gezählt, get outta here Spike Lee.

Momentan steht der Record bei 4 – 20 und ist somit in einem Atemzug mit den 76ers und den Pistons zu nennen. Teams, die entweder genau so sein wollten (Sixers) oder ohnehin nicht viel Hoffnung haben (Pistons). Nimmt man das, die oben genannten Punkte und die Tatsache, dass die Erwartungen im Big Apple immer höher sind, als sonstwo, wird das dunkle Jahr für die Knicks nicht besser werden. Ein Neuaufbau ohne Picks, dafür aber mit jeder Menge Capspace und keiner verlockenden Situation für Free Agents, steht den Knicks bevor. Diese Katastrophen- Saison zwischen Fisher, dem Zen-Master und der Triangle-Offense wird erst der Anfang einer langen Durststrecke für die Knicks werden.

6. Die Cavs werden besser als die Bulls

Ich meine hier den folgenden Fall. Sollten die Cavs in den Playoffs auf die Bulls treffen, werden die Cavaliers den Bulls eine weitere Enttäuschung bescheren.

Der Weg der Cavs wird in dieser Saioson stetig bergauf gehen. Zu groß ist das Talent und Entwicklungspotential der Big 3. Dazu kommen neben Trademöglichkeiten durch Waiters und einem 5 Millionen Dollar Tradekicker auch noch, dass die Cavs sich anderweitig verbessern können. Mit Waiters, oder ohne.


Nimmt man nun die Fragezeichen, die rund um die Bulls schwirren, bleibt mir kaum eine andere Möglichkeit, als auf die Cavaliers zu setzen.

– Kevin Love ist ein Matchup-Albtraum für Pau Gasol, der im vierten Viertel neben Noah spielen soll.

– LeBron James ist ein Matchup-Albtraum für jeden Spieler

Die knauserigen Bulls müssen weitreichende Entscheidungen treffen und dabei auf die Situation und die Verträge von sowohl Jimmy Butler, der diese Saison auf einen Max-Deal hinarbeitet und Taj Gibson, der hinter dem älteren Gasol spielt und bereits mehrmals sagte, dass er sich im vierten Viertel auf dem Feld sieht.

Die Bulls sind gut, keine Frage. Aber mehr sind sie diese Saison auch nicht. Mit durchschnittlich 99,5 Punkten der Gegner, sind sie nur auf Rang 14 bei den zugelassenen Punkte. Im Defensiv-Rating ist es ein untypischer Platz 10 für Bulls, die eigentlich von ihrer defensiven Intensität zehrten.

Auch der Record von 13 Siegen in 21 Partien ist nicht so elitär, wie es viele darstellen möchten.

“Aber naja, Derrick Rose war ja auch nicht immer dabei und wird wieder so gut wie früher!”

Nein. Und das führt mich zu meinem nächsten, bitteren Blick in die Glaskugel:


7. Derrick Rose wird nie wieder ein Superstar sein

Ich habe es bereits im Podcast gesagt und stelle die Frage nochmal:
Warum glaubt eigentlich fast jeder, dass Derrick Rose wieder zu MVP-Form findet? Weil er Derrick Rose ist? Weil er so tolle Reha-Videos macht? Oder weil er sich gegen die damals übermächtigen Heat auflehnte? Ich will keine Witze über die tragischen letzten Jahre des Point Guards der Bulls reissen. Aber blindes Vertauen passt nicht zu blanken Realismus. Derrick Rose hat fast 2 Jahre kein Basketball auf NBA-Niveau gespielt. Diese Saison sollte er nach erfolgreicher Vorbereitung “fitter denn je” zurückkehren und die Bulls zurück auf den Siegespfad führen. Seit dem ist ein Viertel der Saison vergangen. Rose spielte in 13 der 21 Spiele, stand dabei knapp 27 Minutenauf dem Feld und lieferte ordentliche, stark schwankende Leistungen ab. Die 8 Partien, die der 26 Jährige aussetzte, waren selbstauferlegten Pausen und unabhängigen Verletzungen geschuldet.

Knapp 60% dieser Saison konnte Rose spielen. Und das ist, was ich glaube, was von Rose übriggeblieben ist. Das was wir von ihm erwarten können und sehen dürfen.

Nur um das klarzustellen. Ich mag Derrick Rose. Ich hate ihn nicht und ich wünsche ihm nur das Beste. Das, was er noch über Jahre in der Liga bringen kann ist ein guter Point Guard zu sein, der seine Pausen braucht und immer wieder mit Verletzungen Teile der Saison aussetzen wird. Rose war ein anfälliger Spieler und spielte seit 2011 in 62 NBA-Partien. Das kann und darf man nicht einfach ignorieren.
Nochmal: Ich hate ihn nicht und sage auch nicht, dass sein Karriereende bevorsteht, oder er ein schlechter Spieler ist. Aber was lässt uns glauben, dass die letzten JahrE einfach abzuharken sind? Vorallem mit diesem Saisonbeginn.


Wir haben den besten Basketball von Derrick Rose gesehen. Das Wort Superstar wird den Point Guard ewig wie einen Schatten begleiten, doch nie mehr wirklich beschreiben.

Bei keiner Prognose bin ich mir so sicher und hoffe so sehr mich zu irren.


8. Marc Gasol wird ein San Antonio Spur


Und bei keiner Prognose hoffe ich so sehr richtig zu liegen. Die Situation um den Center der Memphis Grizzlies könnte man derzeit sehr gut als positiv bezeichnen. Der vielleicht beste Center der Liga steigerte seinen Punkteschnitt um fast fünf Punkte bei verbesster Wurfquote (50,4%) zum Vorjahr (19,5ppg zu 14,6ppg), legt ein ebenfalls um fünf Punkte gesteigertes, elitäres PER 23,4 auf und befindet sich zu Recht in der erweiterten Diskussion zum MVP.
Dazu läuft es auch beim Team des ehemaligen zweitrunden Picks, den Memphis Grizzlies, mehr als gut und die Mannschaft aus Tennessee kann mit einem Record 17 Siegen in 21 Spielen durchaus in den Kreis der Contender aus dem starken Westen gezählt werden.
Die Gegenwart von Marc Gasol wirft keine Fragen auf, doch die Zukunft in Memphis ist ungewiss.

Der alternde Kader um Gasol und seinen congenialen Partner in Crime, Zach Randolph ist nicht der aussichtsreichste Ort für den erfolgshungrigen Spanier. Randolph hat zwar noch einen bis 2016/2017 laufenden Vertrag, wird dann aber bereits 36 Jahre alt werden und weitere, große Teile seiner Effektivität eingebüßt haben. Neben dem stets unterbewerteten Point Guard Mike Conley sind sonst vor allem Fragezeichen. Und das könnte den Blick von Gasol in andere Richtungen und somit zu anderen, erfolgreichen Franchises treiben. Und keine ist derzeit mehr mit Erfolg verknüpft, als die San Antonio Spurs.

Das Ganze passt einfach von beiden Seiten. Gasol wird am Ende dieser Saison, nach einem Career Year, Free Agent werden. Also sucht er nach Erfolg und Sicherheit in Kombination mit einem entsprechenden Vertrag.

Die Spurs können all das liefern. Neben dem Capspace wird sowohl bei Manu Ginobili, als auch bei Tim Duncan mehr als nur hinter hervor gehaltener Hand von Retirement gesprochen. Letzterer würde somit einen Platz unter dem Korb für Gasol freimachen und nicht nur das. Die erwartete Verpflichtung von Kawhi Leonard und der noch bis 2018 laufende Vertrag von Point Guard Tony Parker, würden in Kombination mit Gasol die Lücke zu den Vorjahren schliessen.
Das teamorientierte Spiel der Spurs und die Basketballintelligenz passen zusammen, wie Legosteine und wären eine Art “Instant Rebuild” des Teams aus Texas.

Wahrscheinlich passieren heute Nacht jede Menge Dinge, die alles widerlegen, was ich geschrieben habe. Aber ich gucke ja auch nur in die Glaskugel, es gibt nie Garantien in der NBA, das ist zumindest etwas, was wir sicher wissen.

I like big BUTS…

Nein, das ist kein Typo und ich rede weder über das Lied von Sir Mixalot, noch möchte ich mich jetzt über große Hinterteile auslassen.

Ich meine das große BUT, also dem englischen Wort für “aber”.

Eine gute Unterhaltung ist in der Regel eher ein gesittetes Gespräch zwischen zwei oder mehr Menschen mit ähnlichem Wissenstand. Das trifft natürlich auch auf Sport zu und bestimmt in meinem Fall 99% der Gespräche, die ich mit meinem gleichartig gestimmten Freunden und Mitspielern führe.

Teil dieser Streit- und Gesprächskultur ist dabei das ABER.

Egal welches Thema, einen Konsens gibt es, Gott sei Dank, meistens nicht. Egal ob Teams, Matchups oder vor allem Spieler, es gibt immer ein “big BUT”.

Eine Liga voller Championship or Bust, Superstar oder Bankdrücker, wenn man der allgemeinen Meinung folgen kann. Grauzonen gibt es hier wenig.

Und darum soll es heute gehen. Denn ich verteidige die Spieler in der Grauzone des Leistungsspektrum. Die, die sich zwischen den Extremen bewegen, aber dabei das Potential haben, BEIDES zu sein.

Spieler mit dem großen ABER.

Im meine ich Spieler, wie es sie zu Hauf in der NBA gibt. Spieler, die in welche Richtung auch immer, Kontroversen auslösen. Ich finde mich dabei oft dort wieder, wo mein eigentlich nicht sein will und ich wette ihr alle kennt das Problem:

Spieler gegen Kritik verteidigen, wo es eigentlich kaum etwas zu verteidigen gibt.

Eine fast schon irrationale Jagd nach DER Statistik, DER Zahl oder DEM Eyetest, der unsere heimlichen Lieblings-Chaoten irgendwie rechtfertigt.

Und so widme ich mich heute der TOP FIVE. Den Spielern, die ich immer wieder verteidige, denen ich immer ein Comeback wünsche und die ich einfach nicht am Rande ihrer Effizienz oder Karriere sehen mag.

Falls das hier jemand liest, würde ich mich freuen, wenn Ihr in den Kommentaren EURE Spieler dieser Art nennt.

PLATZ 5

LeBron James (Cleveland Cavaliers)

Der amtierende Inhaber des “Most Hated Ever”-Awards befindet sich IMMER in der Kritik. Kritik auf einem Niveau, die so lächerlich ist, dass man sich ständig wie bei “Täglich grüßt das Murmeltier” mit Bill Murray fühlt. Immer wieder die ollen Kamellen, wie LeBron der Choker in den Playoffs war, wie er die wichtigen Würfe abgab, wie er nie einen Titel gewinnen wird, bla, bla, bla…

Ich bin es wirklich leid, dass ich den wohl besten Spieler meiner Generation noch immer gegen haltlose Kritik an seinem Spiel verteidigen muss und Beispiele aus den den Jahren 2003-2007 hinzugezogen werden, um den Spieler LeBron James im Jahr 2014 zu kritisieren.

Nice try, haters. Ich hoffe ihr werdet nicht irgendwann, wenn die Karriere des selbsternannten King beendet ist, feststellen werdet, dass ihr die Prime eines der besten Spieler aller Zeiten damit vergeudet habt ihn zu haten, anstatt einfach zu geniessen und respektieren, was der Mann da Nacht für Nacht tut.

Es wird weniger, aber immer wenn auf einer Party nach ein paar Bier jemand gebraucht wird, der in die Bresche springt und Statistiken, Beispiele und positive Worte für James Spiel feuert, werde ich da sein. Einfach aus Tradition, vom Anfang seiner Karriere, bis zum Ende.

PLATZ 4

Rudy Gay (Sacramento Kings)

Ist deshalb eher in den honorable Mentions, weil ich glaube, dass die Zeit vorbei ist, in denen ich gegen Teilweise VÖLLIG gerechtfertigte Kritik an Gay reden muss. Es war immer irgendwie eher dieses Gefühl, dass ein Spieler wie Gay nicht schlecht sein kann, dass mich bei der Stange hielt. Lange Jahre in denen man Statistiken, Careerlows und ein nur leicht überdurchschnittliche PER, immer gegen den astronomischen Vertrag rechnen musste, den Gay im Jahr 2010 mit den Memphis Grizzlies abschloss. Der Vertrag, der ihm in dieser Saison, im letzten Vertragsjahr, noch einmal angenehme 19,3 Millionen Dollar auf das Konto spült.

Und obwohl mittelmäßige Leistungen bei schlechten Quoten Jahr für Jahr vergoldet wurden, glaubte ich an die Gerüchte, dass es an der Situation lag oder Gay schlecht sehen konnte. (http://www.cbssports.com/nba/eye-on-basketball/22856780/rudy-gay-says-his-vision-was-terrible-so-he-had-eye-surgery)

Und diese Saison, nach dem Trade der Toronto Raptors, Gay´s letzter Station zwischen 2012 und Dezember 2013, zu den Sacramento Kings, scheint Rudy Gay der Spieler zu sein, der er sein kann und den man nicht mehr verteidigen muss.

Nach WM-Gold 2014 legt der 28 Jährige mit 21,5 Punkten, knapp 47% aus dem Feld und 33% von der Dreierline solide Zahlen auf und greift sich dazu 6,3 Rebounds und verteilt ein Careerhigh von 4,3 Assists. Passend dazu gibt es in der Saison 2014/2015 bisher mit einem starken PER von 21,5 einen weiteren Karrierebestwert.

Wenn der neue TV-Deal einschlägt und das damit prognostizierte, verschobene Gehaltsgefüge in der NBA die höheren Verträge in der Liga in einen niedrigeren Vergleich zieht, wird Yin und Yang bei Rudy Gay für Ruhe sorgen.

Denn der neue Vertrag mit den Kings (im Schnitt 13 Millionen Dollar im Jahr), sollte dann nicht mehr, als eine hohe Vergütung, eines guten Spieler sein. Und das ist 2014 Rudy Gay, ein guter Spieler.

PLATZ 3

Michael Beasly (Shanghai Sharks [China])

(Hier in der Form eines offenen Briefes, der Dramatik halber und um ein Kapitel abzuschließen…vielleicht.)

Ach Michael, eigentlich solltest du Captain des “All Underachiever”-Teams werden. Irgendwo auf der Bank in der NBA sitzen und langsam aber sicher für eine weiteres Comeback deiner jungen, wirklich jungen Karriere sorgen. Du bist erst 25 Jahre alt und hast Talent, bis zur Hutspitze. Aber irgendwas UNTER der Hutspitze, nämlich in dem Kopf, der eben den Clownshut trägt, läuft etwas signifikant verkehrt.

Ich weiß nicht, ob es das viele Weed war, dass Dich aus der Profi-Bahn warf, das weiß wohl nur ein Psychiater.

Was ich aber weiß ist, dass Du ein wirklich, wirklich guter Basketballer warst und vielleicht noch sein kannst.

In der Saison 2010/2011 legte “Supercool Beas” starke 19,2 Punkte, 5,6 Rebounds und 2,2 Assists auf. Bei soliden 45% Wurfquote war der bullige Forward in Minnesota seinem Potential bisher am nächsten. Aber leider ging es seit dem, vor allem persönlich, bergab. Die Saison 2013/2104 bei den Miami Heat ließ mich hoffen, dass ich meinen Captain wieder im Boot habe. In 15 Minuten von der Bank sollte Michael Beasly die letzte Chance haben, seine Karriere wieder in Reihe zu bekommen. Und streng genommen, tat er das auch.

Knapp 50% aus dem Zweipunktbereich, dazu 40% von der Dreierline und ein leicht überdurchschnittliches PER von 16,8 (eine Steigerung von 6 von den 10,8 im Katastrophenjahr 2012/2013 bei den Phoenix Suns, die ihn darauf hin aus dem Kader warfen.) und eine scheinbar gute Arbeitsmoral, gepaart mit der Unterstützung von den Heat, die dich 2008 an zweiter Stelle der Draft zogen und dem Verlust der absolut idiotischen Frisur… das klang nach einer Feelgood-Story, die mit einer guten Karriere endet.

Eine Ritt in den Sonnenuntergang, als Ende des Heckmecks, Seite an Seite mit D-Wade und Pat Riley, mit langjärigem Vertrag in der Satteltasche und dem Ende meiner Ganzefeldverteidigung für Dich und dein Game, das hatte ich für Dich vorgesehen.

Aber Supercool, ich darf dich doch Supercool nennen, Du hattest nichts übrig für dieses Ende. Nach der starken Saison am South Beach, fandest Du dich bei den Memphis Grizzlies wieder. Mit dem geläuterten Raufbold und Chaoten Zach Randolph an der Spitze würde es in die richtige Richtung gehen. Aber dem war leider nicht so. Du wurdest ein weiteres mal gewaived und verdienst jetzt deine chinesischen Brötchen bei den Shanghai Sharks.

Ich weiß nicht, was bei dir los ist, ich befürchte aber, dass “ICH GLAUBE AN MICHAEL BEASLY”, ein Ende gefunden hat.

So long, Michael! Und lass die Finger vom Weed.

PLATZ 2

Josh Smith (Detroit Pistons)

Bei all dem Gerede über die miserablen Philadelphia 76ers und deren fast schon legendär schlechten Record von nur zwei Siegen in 20 Partien, lauert im Osten der USA, zwischen stillgelegten Fabriken und leeren Häusern eine Franchise, die im Moment nicht viel besser ist und sogar gerade vom Bezirksliga-Team der Sixers um Michael-Carter Williams geschlagen wurde…

DEEEEEETROIT BASKETBALL…ist 2014/2015 unansehnlicher, als das Gesicht von Donatella Versace und mit nur 3 Siegen in 21 Spielen kaum schlechter, als die 76ers aus Philadelphia.

Und mittendrin, genauer gesagt auf dem Small Forward (WHAT?) der Rumpftruppe um den Elitecoach Stan van Gundy, steht einer meiner Lieblingsspieler und macht meinen Job als Verteidiger sehr, sehr schwer.

Josh Smith.

Ok, den Job seiner Verteidiger in der Liga macht der 2,06m große Forward dagegen recht einfach.

Nur 26,7% seiner Versuche von der Dreierlinie landen im Korb. Ok, er hat zwar seinen Wurf von draußen begrenzt und wirft nun nur noch 1,4mal pro Spiel aus der Distanz. Denn, BIG NEWS: Im Dreierwerfen war er nie gut! Seine wohl beste Saison als Distanzschütze hatte er 2009/2010, als er nur 0,1 mal pro Spiel von Downtown warf und sich mehr auf seine zweite Leidenschaft konzentrierte. Die Leidenschaft, die er auch diese Saison mit 39,3 Prozent aus dem Zweipunktbereich feiert.

Denn anstatt for three abzudrücken, macht Smith etwas UNFASSBAR kluges. Er macht einen Schritt nach vorn und drückt halt dann ab.

Good Job, Josh. Nun nimm dir bitte kurz deine Brille und schau auf den Vertrag, den Detroit dir gab:
Glatte 14 Millionen Dollar im Jahr gibt es für diese und die nächsten zwei Saisons.

Gut, dass du das mit einem PER von 13,5 rechtfertigst. Careerlow? Hat jemand Careerlow gesagt?
Ja!
Denn das gibt es auch bei den Punkten, wenn man seit der Sophomore-Saison 2005/2006 bei den Atlanta Hawks rechnet, die Smith im Jahr 2004 drafteten und viele Jahre planten, um den extrem athletischen und begabten Defensivspieler ein Team aufzubauen.

War nicht so erfolgreich, das Ganze.

Und trotzdem sage ich ABER und fange an Smith zu verteidigen.

Ich LIEBE das Spiel von Josh Smith. Klar, in dieser Saison macht er das Ganze zum Fulltime-Job und auch ich finde mich in dem Dilemma, dass einfach kein Team Smith mit der Leistung in Korrellation mit dem Vertrag nehmen würde und ein Trade raus aus der Motor City einfach unmöglich zu sein scheint.

Dabei ist der 29 Jährige DAS Schweizer Taschenmesser der NBA und einfach in Detroit in der dümmsten Situation der Liga. Welche Genie ist eigentlich auf die Idee gekommen zu Greg Monroe, einem sehr guten Power Forward mit limitierten, altmodischen Skills und Andre Drummond, einem sehr guten Center mit limitierten, neumodischen Skills (Dunken, springen, Rebounden, Blocken) EINEN WEITEREN POWER FORWARD ZU VERPFLICHTEN UND IHN AUF DEN FLÜGEL ZU STELLEN?

Ok, anderes Thema.

Smith kann, außer Dreipunktwürfen, alles. Eigentlich konnte auch das mal ganz kurz gut, nimmt man die Saison 2010/2011 in der er 33% seiner zwei Versuche traf.

Er ist in der Lage beide Forwards zu verteidigen, blockte zeitweise fast 3 Würfe pro Spiel (2007/2008 mit 2,8 Blocks) und liefert durchschnittlich zwei Rejections ab, dazu ist er klaut er 1,3 mal den Ball, kann Rebounden (7,9 Karriereschnitt) und passen (Careerhigh 4,9 Assists in dieser Saison).

Er ist einer der wenigen Spieler, die mir einfallen, der in der richtigen Situation ein 5×5 Spiel abliefern könnte. Also mindestens 5 Punkte, Rebounds, Assists, Steals und Blocks. Und vom Talent einer der besten aktiven Spieler, die nie All Star waren.

Würde er diese Saison nur nicht so verdammt schlecht spielen und nicht in diesem miesen Team stecken.

Ich verteidige Smith mit Leidenschaft und in einer perfekten Welt, wäre J-Smoove nicht in Detroit, sondern bei den Houston Rockets und würde dort mit Dwight Howard zusammen das Leben des Angriffs der Gegner zu Hölle machen. Dazu ein paar Midranger und die unnachahmliche Athletik des Linkshänders beim (seltenen) Zug zum Korb. Dort würde ich das verteidigen Ihm überlassen können.

Aber in der Realität habe ich noch ein paar ABER zu sagen, wenn Smith (zu recht) kritisiert wird.

Und muss ihm währenddessen ewig weiter beim Ballern und vergeuden seiner Peak zuschauen.

Aber man wird ja noch träumen dürfen, man wird ja noch träumen dürfen…

Platz 1

Russell Westbrook (Oklahoma City Thunder)

“WAS MACHT DER DA? WAS ZUR HÖLLE MACHT ER DA??”

So sollte eigentlich der zweite Name des Guards der Thunder lauten. Zugegeben, etwas lang wäre er schon, aber nicht weniger unpassend.

Ich verteidige Russell Westbrook in erster Linie vor allem gegen mich selbst. Schizophren, ich weiß.

Aber, wenn ich ein Spiel der Thunder schaue, werde ich wahnsinnig. So wahnsinnig, dass ich mich in zwei Personen spalte. Die eine Hälfte würde gerne Kendrick Perkins und Scott Brooks, den Coach der OKC, postalisch nach Sibirien schicken, den Teambasketball einführen und einen Chip in Westbrook installieren, der ihm jedes mal einen Elektroschock verpasst, wenn er mal wieder etwas komplett dummes macht. Courtside würde ich sicher einer Herzinfarkt kriegen.

Und dann ist da die Seite, die mich davon abhält, Russell Westbrook aus seiner idiotischen Garderobe zu prügeln, um ihm stundenlang Tapes mit dem Spiel der Spurs vorzuführen, bis aus ihm ein ETWAS weniger verrückter Spieler wird.

Die Seite, die einfach akzeptiert hat, dass Westbrook keinen Vergleich in der Ligageschichte hat.

Die Seite, die einfach akzeptiert hat, dass Westbrook und die 1 Millionen Volt, die ihn und sein Herz scheinbar antreiben, ihn zum vielleicht besten Guard der Liga machen. Einem GUARD. Ich glaube Russell ist eine Position für sich. Wie LeBron James, wie Kevin Durant, wie Carmelo Anthony oder jetzt Anthony Davis. Ein Tweener, ohne den ewigen, schlechten Nachgeschmack. Westbrook ist weit entfernt von einem richtigen Point Guard und wäre auf dem Shooting Guard schlichtweg unterfordert. Er braucht den Ball, er braucht die 300km/h. Er ist wie ein brutal getunter Strassenrenner , der im langsamen Zustand einfach nicht richtig läuft, weil sein Getriebe nicht für kurze Gangwechsel im Stadtverkehr gebaut ist. Dann gerät er ins Stottern.

Die Karrierestatistiken  geben beiden Hälften von mir Recht. Dem, der ihn Bremsen will und vernünftigen Basketball fordert und dem, der mit großen ABER, noch Lachgas an den Hochleistungsmotor schrauben will. (So stelle ich mir Westbrooks Gehirn beim Tipoff vor: https://www.youtube.com/watch?v=F8dKh0bGRD8)

20,1 Punkte, dazu 6,9 Assists und 4,9 Rebounds liefert das Kraftpaket aus Kalifornien im Schnitt ab, seit er im Jahr 2008 an vierter Stelle von den Seattle Super Sonics gezogen wurden.

Etwas geschmälert wird die Russell Westbrook Experience durch die Tatsache, dass sowohl Schussauswahl, als auch die Dreierquote von 30% und 3,5 Turnover pro Spiel, Hand in Hand damit gehen, dass er an der Seite des wohl besten und Effektiven Scorers unserer Zeit spielt und der Gurad der Thunder den Ball doch öfter in die Hände Durants geben sollte.

Es ist der Eyetest, der ihn mich lieben und hassen, angreifen und verteidigen lässt.

Am Ende siegt wohl immer die Tatsache, dass ich froh bin, dass ich Westbrook dabei zuschauen kann, wie er mit überhöhter Geschwindigkeit Mit- und Gegenspieler vor Fragezeichen stellt und dazu drei, für mich, sichere Gewissheiten.

Schlechte Beigeschmäcker, die die Highspeed-Westbrook-Expirience mit sich trägt und die beide Seiten in mir beruhigen.

  • Mit dem Spiel, wird niemand Champion und der Purist in mir mag das.
  • Mit dem Spiel, wird er schlecht in der Liga altern
  • Mit dem Spiel, habe ich noch viele Jahre Entertainment vor mir und kann die Explosivität dieses einzigartigen Guards bewundern.

Ich habe keine Ahnung, was zur Hölle Westbrook teilweise macht, aber vielleicht ist das auch gut so. Zu viel Denken schadet der Unterhaltung bei Actionszenen.

Die Überraschungen der Saison 2014/2015

Egal wie alt man ist, wenn man ein geschlossenes Paket öffnet und keine Ahnung hat, was sich darin befindet, ist das einfach ein ziemlich aufregendes Gefühl.

(Ausser vielleicht im Film SE7EN, da ist das ja bekanntlich nicht so der Bringer. https://www.youtube.com/watch?v=1giVzxyoclE )

Es ist nicht einmal zwingend der Inhalt des Paketes, der einen Bewegt, es ist das Element der Überraschung.

Und obwohl Weihnachten, die eigentlich Zeit der Überraschungen, streng genommen noch nicht so richtig begonnen hat, widme ich mich heute meinen persönlichen Überraschungen der bisherigen NBA-Saison 2014/2015. Zugegeben, es ist natürlich sehr subjektiv, wer was überraschend findet, aber wie der Amerikaner zu sagen pflegt: “Last time I checked, this was my gig.”

DISCLAIMER:

Eigentlich möchte ich wirklich nur RICHTIGE Überraschungen nennen. Die Tatsache, dass ein Spieler in seinem zweiten oder dritten NBA-Jahr einen großen Sprung macht, ist nicht sehr überraschend. Dieses ist einfach Erfahrung, besseren Trainingsbedingungen und somit besserem Basketball geschuldet. Auch, dass die Philadelphia 76ers, außer ihrem Sieg gegen die zahnlosen Minnesota Timberwolves, bisher das schlechteste Team der Liga ist, ist keine Überraschung, weil der Kader diese Saison dafür gebaut wurde, zu verlieren. (Die Hälfte der Spieler muss warscheinlich jetzt noch einen Ausweis vorzeigen, wenn sie in die Katakomben der Arenen möchten, weil Sie einfach niemand kennt.)

Trotzdem werden in den “Honoroble Mentions” gegebenfalls etwas abweichend Menschen oder Teams auftauchen, die vielleicht nicht SO überraschend sind, ich mich aber trotzdem etwas verduzt ob der Tatsache fand, dass sie tun, was sie tun.

Also frei nach dem Motto, das beste zum Schluss sind hier:

DIE NEGATIVEN ÜBERRASCHUNGEN AUS EINEM MONAT NBA BASKETBALL

Honorable Mentions:

Brook Lopez (Brooklyn Nets)

Nicht nur, dass irgendwie niemand in der Marketing Crew der Nets Lust hat,aus dem Namen von BrookLYN Lopez was zu machen, bin ich von dem aus dem Los Angeles stammenden Spieler ein wenig enttäuscht. Er schaffte es aber nicht ins eigentliche Ranking, weil er in der letzten Saison verletzt war.

Dennoch: 15,8 Punkte in 30,3 Minuten und Career-Lows in Shootingpercentege (48,7%) und Assists (0,8) sowie wirklich schlechte 6,1 Rebounds sind zumindest teilschuldig an nur 8 Siegen in 17 Partien der Nets.

Step it up, Brook.

Ricky Rubio (Minnesota Timberwolves)

Der Spanier kam natürlich nicht ins Ranking, weil er sich im November, im fünften Spiel der Saison, dazu berufen fühlte umzuknicken und seitdem im schicken Anzug und mit dickem Vertrag auf der Bank der Timberwolves sitzt.

Dennoch: 10,8 Punkte bei 41,8% in den 32,61 Minuten, die er in den ersten 4 Partien auf dem Parkett stand. Das verträgt sich weder mit dem einemTreffer bei nur drei Versuchen von jenseits der Dreierlinie aus dem Feld, noch mit der Tatsache, dass Rubio der Leader der Kevin Love-less (http://espn.go.com/nba/story/_/id/11397368/kevin-love-traded-minnesota-timberwolves-cleveland-cavaliers) Timberwolves werden sollte. Wir wissen, was besser werden muss.

Get well, Ricky.

Cleveland Cavaliers

Ja, ja, ja! Ich weiß, ich weiß! Niemand konnte erwarten, dass die Cavs gleich loslegen, wie die Feuerwehr. Und als jemand, der Basketball seit Jahrzehnten spielt und beobachtet, dachte auch nur keine rationae Faser in mir daran, dass die neu strukturierten Cavaliers ohne Startschwierigkeiten und Wachstumsschmerzen in die Saison starten. Aber angefeuert von dem vielen Brimborium um James und sein “Coming Home”, Kevin Love und Kyrie Uncle Drew Irving, hoffte der irrationale FAN in mir, dass die Cavs trotzdem wie Gypsy Danger aus dem Film Pacific Rim (http://media.giphy.com/media/Zm9DbAXyit2Cc/giphy.gif) durch die Liga pflügen.

Dem war aber natürlich nicht so. Also alles normal und wie es sich gehört.

Grow slow and steady, Cavs.

Die WIRKLICHE, negative Überraschung

(Fast so schlimm, wie der Kopf in der Box)

Die Charlotte Hornets (4 Siege – 15 Niederlagen)

Ich weiß nicht, ob der Basketballgott den Teambesitzer der Hornets und besten Basketballer aller Zeiten, Michael Jordan, einfach noch immer richtig dafür hasst, dass er nicht am richtigen, am perfekten Punkt im Jahr 1998 TATSÄCHLICH seine Karriere beendete.

Aber der Gedanke ist nicht so abwägig, finde ich. Denn irgendwas läuft einfach richtig schief in North Carolina.

Nachdem man den Sport, den die damals noch Bobcats in ihren ersten Jahren seit der Neugründung im Jahr 2004 spielten, schwerlich als Basketball bezeichnen konnte, schien es plötzlich doch bergauf zu gehen.

Nach NUR acht Jahren zwischen Tabellenkeller und Niemandsland, gekrönt mit den nur 21 Siegen in der Saison 2012/2013, läutete die darauf folgende Saison den Wechsel in bessere Zeiten ein. Die Verpflichtung von Al Jefferson (Der auch der Wu-Tang Clan Rapper Raekwon sein könnte) war Teil einer scheinbar neuen Identität in Charlotte. Die Bobcats erreichten, angeführt vom Elite-Verteidiger Michael Kidd-Gilchrist, über die Defense die Playoffs. Mit dem vierten Rang bei den zugelassenen Punkten (97,1) und dem fünften Platz beim Defensive Rating stellten die Bobcats ein Bollwerk dar und kämpften sich auf den siebten Platz in der Eastern Conference.

Beflügelt vom neuen Gefühl in Carolina, kam der alte Name der Franchise zurück die für mehr Erfolg stand, als die Bobcats.

Die Charlotte Hornets sind zurück. Und mit ihnen die Rückkehr zu glorreichen Zeiten. Mit vollen Hallen und sicheren Playoffs…not.

Die Bobcats haben nicht nur einen schlechten Start erwischt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die 21,1 Siegquote die schlechteste Quote der Vereingeschichte. Nicht nur der Bobcats. Der ganzen, verdammten Vereinsgeschichte, seit der Gründung der Hornets im Jahr 1988.

Vor allem die Verpflichtung von Lance Stephenson, die in allen Bereichen Aufschwung bedeuten sollte, zeigt uns bisher nur, dass wir alle Stephenson und dessen Zeit bei den Pacers schlecht oder falsch einschätzten.

Die “Neu-Hornisse” Stephenson ist schlichtweg nicht angekommen. Nur 10,8 Punkte bei desaströsen 37,9% aus dem Feld und fast schon amüsanten 17,5% von der Dreierlinie, bei 2,3 Versuchen, sind gelinde gesagt katastrophal. Stephenson ist (noch) nicht der Star, für den vor allem er sich hält, weshalb Coach Clifford ihn auch immer wieder im vierten Viertel auf die Bank verfrachtete.

Und so sind die Charlote Horncats wieder da, wo sie sich in den letzten 10 Jahren immer befanden. Im Tabellenkeller haben sie sich ein gemütliches Nest gebaut und scheinen dies auch noch eine Weile behalten zu wollen.

Es krankt gewaltig bei den Hornets und diese miese Saison wird und muss Änderungen herbeibringen. Der Geruch der Looser-Franchise konnte auch nicht durch einen neuen (alten) Namen und neue Outfits aufgefrischt werden. Zugegeben, Lance Stephenson wird sich entwickeln und sich besser im System wiederfinden. Der Rythmus in der Offense wird wiederkommen, da bin ich mir sicher. Aber bisher schaue ich auf eine schlechte Franchise, die es einfach nicht schafft, aus dem Keller zu kommen. Und nach der hart erarbeiteten Playoffteilnahme im letzten Jahr, erwische ich mich dieses Jahr wieder dabei, das Team aus Charlotte im League Pass komplett zu ignorieren.

Es wird Zeit für Änderungen, vielleicht auch im Frontoffice. Bisher eine reine Enttäuschung, nach dem starken letzten Jahr.

WTF, Charlotte?

PS: Hier kann nachgelesen werden, wie 3meter5 Blogger Robert Jerzy versuchte, die Probleme der Hornets zu ermitteln -> http://3meter5.de/?p=2453

DIE POSITIVE ÜBERRASCHUNG AUS EINEM MONAT NBA BASKETBALL

Honorable Mentions:

Klay Thompson (Golden State Warriors)

Eigentlich könnte ich auch einfach die Warriors nennen. Aber der Shooting Guard des derzeit besten Teams der Western Conference tut das, was ich extrem an NBA-Spielern mag.

Er unterschreibt einen Vertrag für 4 Jahre und rund 70 Millionen Dollar, beginnend in der nächsten Saison UND VERGISST NICHT PLÖTZLICH, WIE MAN GUT BASKETBALL SPIELT.

Auch wenn in den nächsten Jahren die Schecks für eine gewaltige Taschengelderhöhung des 24 Jährigen sorgen. (Zur Erinnerung: Klay Thompson erhielt in den letzten Jahren tatsächlich nur ein Taschengeld seines Rookievertrages, da sein Vater ihn dem Umgang mit Geld lehren wollte.)

Klay Thompson überzeugt durch die Bank und kann sich wohl zu recht in die Riege der besten Guards der Liga zählen. Karrierebestwerte in Punkten (20,9), Rebounds (3,8), Assists (3,3) in, leicht reduzierten, 33 Minuten pro Spiel zeigen das umfassende Spiel des Warriors. Auch die Verbesserungen in allen Shootingpercentages von 44,8% aus dem Feld, über starke 87,7% Prozent von der Freiwurflinie und unfassbaren 45 Prozent von der Dreierlinie bei 6,3 Versuchen zeigen, dass Thompson nirgendwo auf dem Feld alleine gelassen werden darf.

Way to go, Klay.

Milwaukee Bucks (10 Siege – 10 Niederlagen)

Vergesst die Siegquote. Klar, die ist schon ok mit 50% und man mag fast glauben, dass die Bucks auf Playoff-Kurs sind… ABER HOLY MOLY, HABT IHR DIE BUCKS SPIELEN SEHEN?

OJ Majo macht seinem fettreichen Nachnamen keine Ehre mehr und sieht wieder aus wie ein Profisportler, Larry Sanders hat aufgehört Hunde zu misshandeln (http://sports.yahoo.com/blogs/nba-ball-dont-lie/larry-sanders-cited-leaving-dogs-outside-freezing-cold-014447334–nba.html) und spielt wieder guten Basketball, Brandon Knight scheint sich entschlossen zu haben, ein Point Guard zu werden, Rookie Jabari Parker entwickelt sich zu einem sehr,sehr soliden NBA-Spieler und GIANNIS ANTETOKOUNMPO! Ich habe keine Intention große Zahlenspiele und Statistiken zu wälzen. Allesamt würden sie dem Eyetest um Coach Jason Kidd nicht gerecht werden.
Guckt einfach die Bucks. Es ist ein großartiges League Pass-Team.

Es macht einfach Spaß, den Bucks aus dem Bier-Staat zuzuschauen und wenn die Kurve weiter so bergauf geht, wird Milwaukee ein zukünftiges Playoff-Team mit einigen All Star-Kandidaten und einer gewaltigen Upside. Dann wird über Zahlen geredet!

I see you, Milwaukee.

Kobe Bryant (Los Angeles Lakers)

Jaaaa, ich weiß, damit macht man es sich irgendwie einfach. Und ich bin auch nicht der größte Fan aller Zeiten. Aber das, was Old Man Bryant da abliefert, ist in der Tat eine Überraschung. Zurückgekehrt von 2 schweren Verletzungen, inklusive eines Achillessehnenriss, bringt uns die Black Mamba einmal mehr zum Schweigen. Allen Rufen nach Karrieende, der Kritik an seinem astronomischen Vertrag (48 Millionen Dollar über 2 Jahre) und den Zweifeln an dem Rest in seinem Tank, setzt Kobe Bryant das entgegen, was er in seinen knapp 19 Jahren in der stärksten Liga der Welt immer getan hat. Er feuert dagegen. Von überall. Und viel.

Der 36 Jährige reisst derzeit im Schnitt 35,7 Minuten pro Spiel ab und hakt auf der Liste der All Time-Rekorde einen nach dem anderen ab. 26 Punkte, dazu 5,3 Rebounds und 4,9 Assists steuert Bryant Nacht für Nacht bei. Zwar hilft das den miserablen Lakers (5 – 14) auch nicht beim Gewinn des berühmten Blumentopf, das kann Kobe aber auch ziemlich egal sein. 5 Meisterschaftsringe sagen.”Gib mir den Ball”.

Zwar schießt der Shooting Guard die schlechtesten Quoten seiner Karriere (42,3 2P% und 28,4 3P%), aber beim Ausblick der Lakers, spielt der Bryant ohnehin nur für sich. Verletzungspech an beiden Enden der Halbwertzeit für Athleten, beim 20 Jährigen Julius Randle (gebrochenes Bein) und dem 40 Jährigen Steve Nash (Alles und der Rücken) ist der letzte Kampf von Kobe Bryant nicht mehr um Titel, sondern gegen Father Time.Passt schon…

Keep gettin´them records, Kobe.

Die WIRKLICHE, positive Überraschung

Houston Rockets (14 Siege – 4 Niederlagen)

Nun, schwieriger Kandidat, aber zu recht eine Überraschung.

Denn: Die Rockets sind “for Real”.

Das Team, das Daryl Morey in den letzten Jahren so räuberisch aufbaute, ist vielleicht kein Titelkandidat. NOCH nicht.
James Harden spielt eine weitere, wahnsinnig starke Saison. Bei einem Spieler seines Kalibers keine Überraschung. Nimmt man die Career-Lows in Zwei- und Dreipunktewürfen (41%/34,2%) stehen dem ein paar Dinge gegenüber, die man aber schlichtweg einrechnen MUSS und die Harden in dieser Saison in die Diskussion zu einem der besten Spieler der NBA machen und “MVP-Saison” nicht so absurd wirken lassen, wie es einige unken wollen.

25 Punkte pro Spiel in leicht reduzierten 36,8 Minuten, dazu Career-Highs in Rebounds (6,1), Assists (6,6), Steals (2,0) und Blocks (1,1).

Beeindruckend? Ich bin noch nicht am Ende. Dazu führt der am meisten belächelte Verteidiger der Liga (https://www.youtube.com/watch?v=wVYJULACcao) die Rockets momentan an beiden Enden des Hardwoods an.
Wie bitte? Harden? Defense? HARDEN?

Jap. Die eben erwähnten Steigerungen in Steals und Blocks sind Teil des WIRKLICH ÜBERRASCHENDEN, defensiven Bollwerks, das die Rockets dieses Jahr halten:

Mit 93,0 Punkten, die das Team aus Houston pro Abend zulässt, sind die Rockets auf dem ersten Rang der Statistik, das Defensiv-Rating 99,6 heißt Platz 3 in der Liga.

Und das ganze OHNE den verletzten Center Dwight Howard, der diese Saison Orlando Magic-mässige Defense aufblitzen liess. OHNE Patrick Beverly, den mehr als defensiv orientierten Pointguard und OHNE den Terrence Jones, der vor allem mit Rebounds den Angriff des Gegners nach dem ersten Wurf beendet. 3 Spieler aus der Startformation fehlen den Rakten aus Houston und dennoch wird in Texas starker, verteidigungsorientierter Basketball gespielt.

Auch ist Trevor Ariza zu nennen, der diese Saison den abgegangenen Chandler Parsons ersetzen sollte und ein Spieler ist, der in der Vergangenheit dazu tendierte, nach der Vertragsunterzeichnung das Ganze etwas lockerer angehen zu lassen.

Zwar fielen seine Statistiken im Bereich des Shootings leicht ab, dies ist aber vor allem, seit die Defensive sich nicht mehr auf Howard im Post konzentrieren muss. Dessen fehlende Präsenz, stellt die Defensive vor leichtere Aufgaben und so kann diese schneller zu den Flügeln rotieren.

Wenn neben dem stark aufspielenden Griechen Kostas Papanikolaou noch für mehr Tiefe auf der Bank gesorgt werden kann und die Spieler, die bisher für den Ersatz der 3 fehlenden Starter sorgen, ihr Level halten können, sprechen wir am Ende der Saison in ganz anderer Art und Weise von den Rockets.

Wenn die Fragezeichen hinter Howards Verletzung verschwinden und die Startformation wieder zusammenspielt, sprechen wir von einem Team, dem niemand in den Playoffs begegnen will. Und da bleibt die letzte, zu beantwortende Frage…

Where is the ceiling, Rockets?

“I’m coming home!”

Diese Worte bewegten die NBA Fans rund um den Globus so, wie es kaum andere vorher taten. Es war mehr als eine billige Aussage, die LeBron James im Juli 2014 traf, als er sich entschied, sich wieder den Cavaliers in seiner Heimat in Cleveland anzuschliessen. “It´s more than just Basketball”, ließ James verlauten. Es geht manchmal schlichtweg manchmal um mehr, als den reinen sportlichen Erfolg. Es gibt wichtige Dinge für NBA Profis, die nicht nur mit einer Statistik über Siege und Niederlagen ausmachen lässt. Natürlich sind die rund 40 Millionen Dollar, die James nun in Cleveland verdient, ein schweres Argument.

Ein Argument, welches er aber in jedem anderen Team auch hätte haben können.

Für den Superstar James war es vor allem die Rückkehr in die Heimat, die ihn motivierte den South Beach in Miami zu verlassen, den Sand Floridas von seinen Shorts zu klopfen und in das in allen Bereichen kältere, graue Cleveland im US-Staat Ohio zurückzukehren.

Zu dem Team, dass ihn draftete. Das Team, was ihn als jungen, aufsteigenden Star aufnehmen durfte.

Ein Heimatgefühl, dass er nie müde wurde zu betonen.

Doch die NBA besteht nicht nur aus Superstars.

Und während Popsänger Lieder über die Rückkehr des wohl besten Basketballers unserer Generation sangen (https://www.youtube.com/watch?v=c4qBuEYciYc), kehrten auch andere NBA-Spieler mit weniger Drumherum zurück in ihrer Heimat.

Und wenn es auch NUR die basketballerische ist.

Einer von diesen Spielern ist Omri Casspi von den Sacramento Kings. Gedraftet im Jahr 2009 and der 23. Stelle von eben jenem Team, fand der in Israel geborene Profi seinen Weg zurück nach Kalifornien und spielt dort nun den wohl effektivsten Basketball seiner Karriere.

Aber der Weg von Omri Casspi beginnt nicht im Sonnenstaat an der Westküste der USA. Er startet für NBA-Verhältnisse eher ungewöhnlich, im zwanzig Flugstunden entfernten Israel.

Mit seinen zwei Geschwistern wuchs der heute 26 Jährige dort in Javne auf und entwickelte nicht nur schnell ein Interesse am “Volkssport” Basketball, sondern ebenso schnell großes Talent.

Bereits mit 17 Jahren debütierte der 2,06m große Small Forward beim International anerkannten Profiteam Maccabi Tel Aviv. Er war ein Star in der Krisen geschüttelten Region.

Musste er noch mit 18 Jahren den 3 Jährigen Militärdienst absolvieren, waren es die Sacramento Kings, die ihm im Jahr 2009 an der 23 Stelle der Draft seinen Namen riefen.

Und nicht nur Shimon und Eilana, die Eltern Casspis, eine ganze Nation freute sich mit dem damals 21 jährigen.

Casspi wurde zum ersten israelischen Spieler, der innerhalb der NBA Draftrunde 1 gezogen wurde und debütierte darüber hinaus als erste israelischer Spieler überhaupt in der NBA.

Das Aufsehen darüber war so groß, dass sogar der israelische Ministerpräsidend Shimon Peres zum Telefonhörer griff, um dem Nationalspieler Casspi zu seinem großen Schritt zu gratulieren.

Fast jeder NBA-Spieler war in seinem Leben vor der stärksten Liga der Welt ein Star. Jeder Spieler hatte besondere Erfolge erzielt, Rekorde gebrochen, waren auf den Campussen ihrer Universitäten Prominente und erfreuten sich größtem Zuspruch, zum Teil dem einer ganzen Nation.

So musste auch Omri Casspi feststellen, dass nicht jede Karriere, die tatsächlich einen Zeitraum in der NBA umfasst, auch dafür bestimmt ist so weiterzugehen, wie sie in ruhmreichen Zeiten begann.

Zwar konnte Casspi in seinem NBA-Debüt mit 15 Punkten stark aufspielen, überzeugte in seiner Rookiesaison Kritiker und das eigene Team und konnte sich einen Startplatz erkämpfen, der große Durchbruch blieb aber aus.

Auch in der zweiten Saison 2010/2011 konnte Casspi keine größeren Fortschritte verbuchen und der Punkteschnitt der Kultfigur der jüdischen Gemeinde Kaliforniens (Die Sacramento Kings boten während der Heimspiele sogar koscheres Essen an) fiel ebenso wie die Minuten des nun wieder von der Bank kommenden Flügelspielers.

So kam der Trade des Rollenspielers im Jahr 2011 weder überraschend, noch bewegte er die Medien, ausserhalb seiner israelischen Herkunft.

Das ist die Realität der Rollenspieler, Lieder werden nur über die Superstars gesungen.

Und so fand sich Casspi in Cleveland wieder. Eine Stadt, die erst 3 Jahre später wieder auf der Landkarte erscheinen sollte, wenn der selbst ernannte King James zur längeren Audienz bat.

Bei den Cavaliers, einem der der schlechtesten Teams der Liga in der Saison 2011/2012.

Mit nur 21 Siegen in der auf 66 Spiele verkürzten Saison, bedeutete dies nicht nur ein miserables Jahr für die Cleveland Cavaliers, sondern auch für Omri Casspi. Der 23 Jährige produzierte noch schlechtere Statistiken als im Vorjahr, bis schließlich in seiner letzten Saison 2012/2013 im Trikot der Cavaliers auch der persönliche Tiefpunkt erreicht war.

In knapp 12 Minuten und nur 43 Spielen für die Kavaliere aus Ohio erzielte Casspi unter anderem Career Lows in Punkten (4,0) Rebounds (2,7) Assists (0,7) und einem unterdurchschnittlichen Player Efficiency Rating von 12,9 (Gleich mit dem Vorjahr. Casspi bewegte sich immer unterhalb des Ligadurchschnitts von 15,0).

Nachdem Cleveland den Vertrag nicht verlängerte, folgte ein etwas besseres Jahr bei den Houston Rockets, in dem die Statistiken sich in allen Bereichen wieder nördlich bewegten. Zurück in einem größeren Platz in der Rotation spielte sich Casspi mit Herz und Einsatz in Rund 18 Minuten zurück in die Aufmerksamkeit der Fans. Und auch ein alter Bekannter kam zurück auf den Plan und zeigte, dass “Heim kommen” auch für Rollenspieler ein wichtiger Faktor sein kann…

Nachdem er als Teil des großen Trades um die Rockets, die New Orleans Pelicans und den Washington Wizards nach New Orleans verschifft wurde, strichen die Casspi im Juli 2014 kurzerhand aus dem Kader.

Rock Bottom für einen NBA Spieler.

Und für viele Spieler von “Overseas” der Weg zurück über den großen Teich.

Doch nicht für Casspi.

Im September des Jahres 2014 entschied er sich für seine eigene, stille Heimkunft.

Er unterzeichnete einen Einjahresvertrag zum Ligaminimum bei dem Team, was ihm schon 2009 vertraut hatte, als es ihn mit 21 Jahren aus Israel draftete, den Sacramento Kings.

Und Sacramento dankt ihm erneut mit Vertrauen. Im Nr.1 Bandwaggon-Team der Saison 2014/2015 und angeführt vom fleischgewordenen Hulk in DeMarcus Cousins spielt Casspi in wichtigen, immer mehr werdenden, Minuten den effektivsten Basketball seiner Karriere.

Von der Bank kommend erzielt der Forward derzeit in knapp 19 Minuten 8,5 Punkte bei sehr guten 53,8% Wurfquote aus dem Feld. Dazu greift er sich 3,4 Rebounds, verteilt 1,4 Assists und verwandelt sichere 88% von der Freiwurflinie. Lediglich die 15% Dreierquote bei 1,5 sind Karriere-Tiefstwert und bieten gehörig Platz nach oben.

Eine andere Zahl spricht jedoch eine deutlichere Sprache im Spiel des sich ständig bewegenden, schnellen Flügelspielers.
Das PER (Player Effeciency Rating) des Israeli liegt in diesem Jahr bei 17,8 und ist somit nicht nur 5% über Casspi’s Karriereschnitt von 12,5, er liegt somit auch erstmals in dessen Karriere über den magischen 15,0, die einen durchschnittlich effektiven Spieler in der NBA bestimmen.

Das Jahr, das Omri Casspi als Spieler in dieser Liga wiederbeleben soll, ist in vollem Gange und er hätte sich keinen besseren Arbeitgeber aussuchen können als den, der schon einmal mit Vertrauen und begeisterten Fans auf ihn warteten. Er ist zurück und dort auf seinem Platz richtig, auch wenn es erstmal wieder der Platz auf der Bank ist.

Die NBA ist in erster Linie eine Liga der Superstars.

Sie repräsentiert sich durch diese und trotzdem ist sie doch vor allem oft eine Liga der Rollenspieler. Die Spieler, die dort Stars waren wo sie herkommen, sei es ein College, eine Highschool oder eine andere Liga in einem anderen Land und sich dem Erfolg des Teams unterordnen. Ihre Rolle akzeptieren und diese so spielen, als sei es das wichtigste auf der Welt. In begrenzten Minuten bringen diese Spieler Impulse, die es den Teams erlauben, Führungen zu halten, Rückstände zu reduzieren oder einfach nur Pausen für die Leistungsträger zu schaffen.

Und so war es mal an der Zeit, dass jemand ein Hymne auf jemanden bringt, der sportlich heimgekehrt ist und wieder angekommen zu sein scheint. Der in kürzeren Minuten als Rotationsspieler harte Arbeit abliefert. Auch, wenn die Hymne in dem Fall auch Gott sei Dank nicht gesungen ist.

Welcome home, Omri.

Quellen:

Basketball-Reference.com, (2014). Cleveland Cavaliers. [online] Available at: http://www.basketball-reference.com/teams/CLE/ [Accessed 2 Dec. 2014].

Basketball-Reference.com, (2014). Omri Casspi. [online] Available at: http://www.basketball-reference.com/players/c/casspom01.html [Accessed 2 Dec. 2014].

Devine, D. (2014). Omri Casspi fears for family members’ lives amid Israel-Palestine rocket attacks. [online] Yahoo Sports. Available at: http://sports.yahoo.com/blogs/ball-dont-lie/omri-casspi-fears-family-members-lives-amid-israel-204510411–nba.html [Accessed 2 Dec. 2014].

Europeanprospects.com, (2014). Omri Casspi leaving Maccabi? | European Prospects | 1988 born. [online] Available at: http://www.europeanprospects.com/omri-casspi-leaving-maccabi/ [Accessed 2 Dec. 2014].

http://www.tmz.com, (2014). NBA Player Omri Casspi — Visits Israeli Troops … Brings Basketballs. [online] Available at: http://www.tmz.com/2014/07/30/nba-player-omri-casspi-visits-israeli-troops-brings-basketballs/ [Accessed 2 Dec. 2014].

Die OKC Thunder ‘auf Kipp’

“Wenn Gott eine Tür schließt, öffnet er auch irgendwo ein Fenster.”

Dieses Sprichwort lässt sich wunderbar auf viele Lebenslagen übertragen. Es spendet Hoffnung in schlechten Zeiten und richtet den Blick auf schöne Dinge, die in der Zukunft warten.

So war es auch einst in der Stadt Seattle, in der der Basketballgott zuerst im Jahr 2008 die Türen zur Key Arena und schließlich das Tor zum Basketballhimmel (der NBA) für die Fans im basketballverrückten Seattle schloss.
Das Kapitel des Teams im mittleren Westen der USA war geschlossen und die Franchise wanderte ab in eine andere Stadt, nach Oklahoma City. Aber auch der Basketballgott neigt dazu, Hoffnung in schlechten Zeiten zu spenden und ein Fenster zu öffnen. In diesem Fall war die gespendete Hoffnung ein gefühlt 4,15m großer Small Forward mit langen Armen, der den Basketball revolutionieren sollte. Kevin Durant war das Geschenk an die Fans der nun neu gegründeten Thunder. Und wie es das Sprichwort so will, fehlten nur noch ein paar Teile die, bedacht gewählt von Sam Presti und den anderen Thunder-Frontofficers, ein Fenster öffneten. Ein Titelfenster. Mit perfekt gezogenen Spielern, wie der menschlichen Version des Tazmanian Devil in Russell Westbrook und zukünftigen Stars in Serge Ibaka und James Harden, hattet ihr, liebe Fans, das, was man einen Contender nennt. Und nach ein paar Ego-Abstimmungen, nur 23 Siegen in der Saison nach dem Umzug (2008/2009), vielen harten Stürzen und einem kometenhaften Aufstieg von dem 4,15m großen Small Forward, war das erste, große Erfolgsjahr gekommen. Dennoch war dann in eben jenem Jahr 2012, in der Finalserie gegen die unschlagbaren Miami Heat schluss. (Ernsthaft, schaut euch die Serie nochmal an, die Heatles waren einfach OG damals)
In den Jahren zuvor noch zwei mal in den Western Conference – Finals gescheitert, sollte dieses Jahr jedoch den Umschwung bedeuten. Eine Rivalität zwischen den Thunder und Heat für die Ewigkeit. Durant gegen LeBron. (Auch, wenn sich die beiden tatsächlich selten gegenüberstanden und die Verteidigung der Heat vor allem eben nicht aus langem One-on-One, sondern aus 5 austauschbaren, über das Feld fliegenden Defensiv-Monstern bestand.)

Das war die Vergangenheit. Das sind die Dinge, die wir alle wissen. Es sollte bergauf gehen, das war der Plan…

Heute, im Jahr 2014, sieht die Welt ganz anders aus.
Ich hate weder die Thunder, noch glaube ich, dass ich GM sein sollte, noch will ich auf dem Boden Liegende treten. Ich mache es aber trotzdem kurz.

Als Beobachter der NBA weiß man bislang ein paar andere Dinge, die man einfach nicht totschweigen kann, man weiß von Fehlern, die einem der besten Spieler unserer Zeit in Kevin Durant davon abhalten, um den Titel zu spielen. Und so fange ich mit dem offensichtlichsten an:

Der völlig unsinnige Trade von James Harden

Das Thema wurde schon zu oft besprochen, aber man muss es einfach immer wieder aufbringen. Der Trade war einfach totaler Mist. Jeremy Lamb, Kevin Martin und 3 Picks, davon zwei in der ersten Runde von den Houston Rockets, für den zum Superstar mutierenden James Harden.

Ich kritisiere nicht den Trade an sich, ich kritisiere eine damit zusammenhängende Tatsache, auf die ich im Fazit nochmal genauer zu sprechen komme.
Man hätte Harden für ein weiteres Jahr behalten können. Für die 5.820.417 Dollar, die ihm dann die Rockets zahlten, bevor sie ihm einen neuen Vertrag gaben.
Richtig gehört:
James Harden lieferte in seiner neuen Rolle im Schnitt 25,9 Punkte, 4,9 Rebounds und 5,8 Assists in der Saison 2012/2013.
Man hätte natürlich nicht diese Zahlen bekommen. Aber für 5.8 Millionen Dollar hätte man sehen können, was sich aus ihm entwickelt und nicht im Jahr nach einer Finals-Teilnahme den drittbesten Spieler eines Contenders, mit Upside zum Superstar für ein paar Assets und Picks getradet. Ich bin mir sicher, dieser Trade wird in der Geschichte als eine der schlechtesten Managemententscheidungen der NBA eingehen.

Kendrick Perkins

Es würde schon reichen, einfach nur den Namen zu schreiben. Ich habe es so satt, dass man ständig versucht Kendrick Perkins irgendwie gut zu schreiben oder zu reden. Kendrick Perkins war ein elitärer Verteidiger und hat irgendwo auf seinem massiven Körper sicherlich auch noch ein “Ubuntu”-Brandmal, das ihm Kevin Garnett in Zeiten der Boston Celtics mit einem Feuerzeug auf die Haut gebrannt hat. Aber Perkins ist schlichtweg ein überbezahlter, unbeweglicher, offensiv völlig unbrauchbarer Center, der mit mehr als 8,4 Millionen Dollar nicht nur das Salary Cap der Thunder belastet, sondern auch bis zur Saison 2014/2015 den Weg zu viel Spielzeit für aufstrebende Talente wie Steven Adams versperrte. Was finden die Thunder bloß an Perkins?
Ich verstehe es auf keiner Ebene.
Statistisch ist Perkins ein Totalausfall.

In keiner Saison für die Thunder legte Kendrick ein höheres PER als 10 auf. In der Saison 2013/2014 war es gerade einmal 6,3.

Auf 36 Minuten gerechnet waren es nie mehr als 7,3 Punkte bei einer Quote von unter 50% in den Jahren in Oklahoma, seit er sich 2010 den Thunder anschloss. Einzig die Rebounds, die auf 36 Minuten gerechnet bis auf 9,6 in dieser Saison anstiegen, rechtfertigen zumindest kurze Einsatzzeit.
Natürlich ist die Verteidigung mal ein Faktor gewesen, aber die Zeiten sind auch vorbei.
Perkins schaffte es in der letzten Saison fast so viele Fouls wie Punkte aufzulegen (105 Fouls zu 117 Punkten), das spricht für Ratlosigkeit in der Verteidigung. 5,3 Fouls auf 36 Minuten, kombiniert mit den 2,7 Turnover und knapp über 55 Prozent Wurfquote von der Freiwurflinie unterstreichen doppelt und dreifach die Aussage.

Man kann sich einen “Lockerroom Guy” und Enforcer wie Perkins leisten, wenn man gewillt ist, den Preis für ihn ZUSÄTZLICH zu den Kosten für ein elitäres Team zu zahlen.
So liegt Perkins nur sehr, sehr schwer auf dem Gehaltsgefüge der Thunder und liefert dafür keinen Wert, der richtig und wichtig wäre.

Russell Westbrook ist kein unzerstörbarer Roboter

Wer jetzt glaubt, dass ich die Keule gegen Westbrock heraushole, irrt gewaltig. Ich mag das Spiel von ihm nicht. Ich finde, dass es keinen Spieler in der NBA gibt, der mit so grausamer Präzision falsche Entscheidungen trifft. Ich starre fassungslos auf den Fernseher, wenn der wohl beste Offensivspieler (Durant) der Welt in optimaler Position für einen entscheidenden Wurf steht und Russell Westbrook VÖLLIG überdreht und wie auf Speed in zwei Verteidiger dribbelt und einen Wurf nimmt, der schon in der Entstehung nach nothing but Plexiglas aussieht. Das ist Teil seines Spiels. Geschenkt!
Aber es ist Teil eines der besten Gesamtpakete der Liga. Russell Westbrook ist eine Urgewalt, einer der 10 besten Spieler der Liga, kann Mannschaften zum Contender machen und ist unmittelbar mit dem Erfolg der Thunder verknüpft. Und da ist die eigentliche Problematik. Glitt Westbrook noch verletzungsfrei duch High School und College, zeigte sich seine “Sterblichkeit” doch in den letzten Jahren recht eindrucksvoll. 3 Operationen am rechten Knie zwischen 2012 und 2014 limitierten den mehr als explosiv spielenden Guard auf ganzer Strecke. Dies ist niemanden geschuldet… ausser vielleicht Patrick Beverly. (https://www.youtube.com/watch?v=bH2kv0MfoSU)
Bekanntermaßen ist es dieses Jahr die gebrochene Hand Westbrooks, die für Sorgenfalten auf der Stirn der Thunder Fans sorgt.

Sorgenfalten, die sich mit dem Fußbruch Durants ins Unermessliche potenzieren.

Und das ist der Status Quo, der den Westen der NBA völlig aus dem Gleichgewicht brachte und die Franchise der Oklahoma City Thunder von einem vermeintlichen Meisterschaftskandidaten zu einem Playoffkandidaten machte.
Das Fehlen der beiden Superstars Kevin Durant und Russell Westbrook schlägt sich brutal in Zahlen nieder.

Mit nur 4 Siegen in 16 Spielen zeigt sich die Fragilität des nur um Westbrook und Durant aufgebauten Kaders.
Einzig der um einen Vertrag spielende Reggie Jackson überzeugt mit 20,2 Punkten und 7,8 Assits im Schnitt und einer must-win-Mentalität. Serge Ibaka zeigt mehr seinen Distanzwurf , als Treffsicherheit aus dem Feld. (45,3 Prozent). Circa vier mal pro Spiel wirft Ibaka den Ball in dieser Saison von jenseits der Dreierlinie. Eine Zahl, die nicht nur wegen der nur 0,7 Würfe, die er noch in der letzten Saison from Downtown nahm beeindruckend ist. Seine Trefferquote von 37,9% ist nicht nur sehr gut, sie blieb im Vergleich zum Vorjahr auch nahezu gleich. (38,3 Prozent in 2013/2014).

Und dennoch, trotz Ibaka und Jackson, ist der von Verletzungen geschüttelte Kader ohne Westbrook und Durant ein Lottery-Team und mit sollen sie plötzliche ein Contender sein?

Bitte.

Wenn man nur die blanke Mathematik verwendet, sieht es schon schlecht für das Team aus dem gleichnamigen Staat im Süden der USA aus.

Bedenkt man, dass für den Einzug in die Playoffs mindestens 49 Siege von Nöten sein werden, bedeutet das, dass die Thunder wieder zurück zu der 70% Siegquote müssen, die sie in den letzten Jahren erreichten.
Und das kombiniert mit der notwendigen Zeit, die man benötigt, um sowohl Durant als auch Westbrook zurück auf das Feld zu bringen, ohne die zukünftige Gesundheit oder mögliche Rückschläge zu riskieren.
Also wäre trotz der Situation, ein Erzwingen der Comebacks absolut unklug.

Fazit

Als der Basketballgott die Tür in Seattle schloss, öffnete er ein Fenster in Oklahoma. Ein Titelfenster, um genau zu sein.

Dieses Fenster ist im Begriff sich zu schließen und ist für meine Begriffe wohl schon auf Kipp. Ich werfe den Thunder nicht vor, dass sich Durant und Westbrook verletzt haben, dass das alleine schon der Grund sein kann, warum sich ein Titelfenster schließt, ist leider diese Saison bereits in Indiana zu bedauern. Ich werfe den Thunder vor, dass Sie die Regel missachtet haben, die Champions ausmacht:
Wenn man ein Fenster hat, dann reisst man es so lange und so weit es geht auf und scheut weder Kosten noch Mühen, denn die Zeit zeigt, ist es einmal zu, öffnet es sich lange erstmal wieder nicht.

Nach der Finalteilnahme hätten Sam Presti und die anderen Verantwortlichen den Kader so verstärken müssen, um im in der Saison 2012/2013 mit unnachgiebiger Gewalt in die Playoffs schlagen zu können. Das tat man aber nicht. Man tradete Harden, man behielt Perkins und man nutzte das Argument des zu kleinen Marktes, um teure Spieler zu holen aus, um so nicht die unbeliebten Luxussteuern zahlen zu müssen.

Wisst ihr, was den Geschmack von Luxussteuern verbessert?

Champion werden!

Wisst ihr, was sich besser anfühlt, als die ca 30 Millionen Dollar Gewinn, die OKC in der letzten Saison machten??

C H A M P I O N  W E R D E N!

In dieser Saison wird sich zeigen, ob die Thunder die vielleicht beste Möglichkeit ihrer jungen Geschichte vergeigt haben und ob Geiz und falsche Planung, einem der besten Spieler unserer Zeit die Möglichkeit nahmen, Champion zu werden. Die Addition von Anthony Morrow als Schützen für diese Saison ist natürlich nicht zu verachten. Aber war DAS das Einzige, was den Thunder einfiel? ANTHONY MORROW?

Zum Vergleich, Lou Williams, der gerade eine Sahne-Saison bei den Toronto Raptors abliefert, ging für effektiv KEINEN Gegenwert über die Ladentheke, da die Atlanta Hawks den für Williams getradeten John Salmons augenblicklich nach dem Wechsel aus dem Kader strichen.

Auch andere Spieler waren auf dem Markt, die den Thunder aber wohl entweder nicht passten oder zu teuer waren.

Man wird es nie erfahren, aber Fakt ist:

Die Thunder haben JETZT zwei der besten Spieler der Liga im Kader, die JETZT in ihrer Prime sind und JETZT noch langjährige Verträge haben.

Also muss man JETZT handeln, damit es in dieser und der nächsten Saison noch eine Chance auf den Titel gibt, bevor sich einer der beiden Superstars für eine andere Destination entscheidet. Zumindest Reggie Jackson wird nach dieser Saison wohl nicht mehr in Oklahoma sein, wenn man seine Forderung nach einem Maximalvertrag, seine Leistungen jetzt und das reichlich vorhandene Capspace in der nächsten Saison bedenkt.

FALLS das Wunder geschehen sollte und Durant und Westbrook rechtzeitig zurückkehren um in einem wahnwitzigen Run auf die Playoffs den benötigten achten Platz im Westen zu erreichen, würden Sie dann dem ersten Platz der Conference gegenüberstehen, der dann ein eingespieltes Playoff-Team sein wird und dann ziemlich sicher sehr sehr große Probleme für die Thunder darstellen. Was man hätte, wäre ein von Verletzungen bestimmtes Jahr und vor allem, ein weiteres verschenktes Jahr für Kevin Durant und Russell Westbrook.

Falls wir gerade Teil der größten Basketballgeschichte unseres Jahrzehnts sind und die OKC bis zur Championship spazieren, irre ich mich an diesem Punkt natürlich sehr gern.

Aber meines Erachtens beobachten wir gerade, wie die Thunder das Fenster nicht sahen und es sich gerade vor ihrer Nase schließt.

Quellen

Basketball-Reference.com, (2014). James Harden. [online] Available at: http://www.basketball-reference.com/players/h/hardeja01.html

Basketball-Reference.com, (2014). Kendrick Perkins. [online] Available at: http://www.basketball-reference.com/players/p/perkike01.html

Basketball-Reference.com, (2014). Oklahoma City Thunder. [online] Available at: http://www.basketball-reference.com/teams/OKC/

Basketball-Reference.com, (2014). Russell Westbrook. [online] Available at: http://www.basketball-reference.com/players/w/westbru01.html

Basketball-Reference.com, (2014). 2014-15 Oklahoma City Thunder. [online] Available at: http://www.basketball-reference.com/teams/OKC/2015_games.html

ESPN.com, (2014). Complete list of free agents: 2014 and 2015. [online] Available at: http://espn.go.com/nba/story/_/id/9947573/nba-free-agents-2014-2015

ESPN.com, (2014). 5-on-5 debate: Least Valuable Players. [online] Available at: http://espn.go.com/nba/story/_/page/5-on-5-140117/nba-least-valuable-players

Chandler `Third Option`Parsons

Ich war immer ein Fan von Spielern wie Chandler Parsons. Ich mag Leute, die vielleicht keine Superstars sind und auch nie werden, die keinen speziellen Skill haben, der sie aus der Masse hebt, die aber von allem ein bisschen können. So finde ich mich immer dabei wieder Leute wie Andrej Kirilenko, Josh Smith, Gordon Hayward und auch eben Chandler Parsons zu verteidigen, wenn es um deren spielerische Situation geht.
Was diesen Spielertyp auszeichnet, kann man oft schwer bemessen. Natürlich ist es sehr leicht die Schussauswahl von Josh Smith zu kritisieren und den Upside von Hayward zu hinterfragen! Aber es ist nunmal so, dass man bei diesen Spielern nie weiß, welchen Boxscore sie heute füllen…oder ob sie es überhaupt tun.

Bei Chandler Parsons war es eben diese Faszination, die mich immer wieder zu den Spielen der Rockets im Leaguepass führten. Die beiden Superstars der Rockets (Howard und Harden) sind und bleiben die unangefochtenen Leader des Teams, aber da war immer noch dieser ehemalige Zweitrunden-Pick, der Nacht für Nacht gute Leistungen ablieferte. Der schlacksige Chandler Parsons, ein fast 2,10m großer Small Forward, schnell auf den Füßen, guter Verteidiger, Energizer…immer für ein Highlight oder eine Leistungsexplosion gut. Er war der passende Rocket neben Harden und Howard, eine sehr gute, dritte Option und mit seinem damaligen Vertrag legendär unterbezahlt.

In seiner letzten Saison, bei dem Team, das ihn an 38er Stelle der Draft 2011 aus der University of Florida zogen, lieferte er solide Zahlen ab, die zu seiner Position und seinem Platz in der Rotation passten:

In 74 Spielen als Starter für die Raketen aus Houston kam Parsons in

37.6 Minuten

16,6 Punkte pro Spiel

5,5 Rebounds

4,0 Assits

1,2 Steals

Auch die Percentages waren mit 47,2% aus dem Feld und 37,0% hinter der Dreierlinie nicht zu verachten. Das PER von 15,9 war somit knapp über dem Ligadurchschnitt und die Usage Rate mit 20,5% die Höchste in den 3 Seasons in Houston. Gute, etwas überdurchschnittliche Werte.

Was nach der regulären Saison folgte, waren neben einem Verschlafen der Rotation von Parsons, ein Instant-classic-buzzerbeater von Damian Lillard und somit das frühe Ausscheiden der Houston Rockets gegen die Portland Trail Blazers aus den Playoffs.

http://www.youtube.com/watch?v=mejFtEY5faU

(Bei Sekunde 8 sieht man, wie die durch Parsons die Rotation zuerst hinkt und dann zerbricht, bei Sekunde 13, wie dann Parsons selbst hinkt und dann zerbricht.)

Die Saison für die Houston Rockets war also beendet und Parsons war in der Situation, die für NBA-Spieler einen Meilenstein symbolisiert:
Der erste große Payday.


Das Heckmeck in der Offseason war gelinde gesagt schwer zu verfolgen. Während sich viele Experten sicher waren, dass Parsons ein Rocket bleibt und niemand so richtig daran zweifelte, dass auch die Franchise aus Texas eben das will, war es Mark Cuban, der Besitzer eines anderen Teams aus eben jenem Staat der USA, der die Diskussion beendete.

Die Dallas Mavericks boten Parsons im Juli einen 3-Jahres-Vertrag über 46 Millionen Dollar.
Ein verdammtes MUST SIGN für Parsons, Rockets hin oder her, wir reden hier über 46 Millionen Dollar. Wenn bei Geld die Freundschaft aufhört, weiß ich nicht, was bei der Summe noch so aufhört.

Bekanntlich matchten die Rockets das Angebot der Dallas Mavericks nicht. (Das Team hätte die Chance gehabt, mit dem Vertragsangebot gleich zu ziehen um Parsons für den gleichen Betrag zu halten.)

Und so sollte der Gang zum Knax-Klub Konto dem symphatischen 26 jährigen noch deutlicher leichter von der Hand gehen, als noch in der letzten Saison. Monetär geht des dem Small Forward der Dallas Mavericks nämlicher besser als je zu vor. Nur 28 NBA-Spieler verdienen in der Saison 2014/2015 mehr als die 14.700.000 Dollar, die Parsons in dieser Spielzeit einstreicht.
Ist die Summe an sich schon beeindruckend genug, hat sie jedoch noch eine Besonderheit, die wohl so in der NBA nur bei Parsons zu finden ist:

Er verdient mit einer Unterschrift unter den Vertragspapieren seines neuen Arbeitgebers, der Dallas Mavericks, nun schlanke 138.570 Dollar mehr im Monat, als er es in Houston im Jahr verdiente.

Vertrag 2013/2014 Houston Rockets

Brutto jährlich = 926.500 USD

Netto jährlich = 550.403, 95 USD

                                                                     Netto monatlich = 45.867,00 USD

Vertrag 2014/2015 Dallas Mavericks

Brutto jährlich = 14.700.000 USD

Netto jährlich = 8.267.696, 00 USD

                                                                   Netto monatlich = 688.974,67 USD

Good for you, Chandler.


Da ich ein nerviger NBA-Fan bin, fragte ich jeden, der auch nur hin und wieder ein Spiel schaute, die gleiche Frage. Ich mailte sie sogar an Bill Simmons und Andre Voigt, weil es mich ununterbrochen beschäftigte:

Ist Parsons ein “10 Millionen im Jahr”- Spieler?

Ich diskutierte, stritt und redete mit anderen NBA-Fans in ganz Deutschland, von Hamburg über Stuttgart nach München. Und eigentlich war meine Meinung auch die aller Anderen:
Zehn Millionen im Jahr, das kann man machen. Alles andere ist wohl zu hoch und wird auch nicht passieren.

Als ich dann vom neuen Vertrag von Parsons hörte, war ich geschockt. Nicht wegen der Summe, das Hantieren mit Verträgen in der NBA hat aufgrund der Höhe der Summen für einen Beobachter wie mich ohnehin Spielgeld-Charakter.

Mein Gedanke war:
Was erwarten die Mavs bitte von ihm?

Was erwarten die Mavericks von einem 26 Jahre alten Small Forward, der die personifizierte dritte Option zu sein scheint?

Es war und ist mir nicht klar, was die Mavericks in dem Spieler sahen, den ich mir seit Jahren bei den Rockets anschaute.

Zugegeben, die Teams haben natürlich einen anderen Einblick in die pros und cons der Spieler. Aber vom reinen Eyetest war ich mir sicher:” Das kann für Parsons nur nach hinten losgehen.”

Und auch die reine Beobachtung von Spielerentwicklungen in der NBA bestätigt die Vermutung.

Laut stats insights erreichen Small Forwards (wie Parsons einer ist) ihren Höhepunkt die Effizienz betreffend mit 26 Jahren. Also in dem Alter, in dem Parsons sich jetzt befindet.

(https://www.bsports.com/statsinsights/analyzing-player-development-by-position#.VHRX-4uG__E)

Auch ist es bekannt und oft zitiert, dass NBA-Spieler eben zwischen 26 und 29 ihre Peak erreichen.

Also ist es ziemlich safe to say, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt wissen, welcher Spieler Chandler Parsons ist und was man von ihm erwarten kann.

Und das schlägt sich auch in den Zahlen wieder, die der Neu-Maverick diese Saison abliefert:
In 15 Spielen als Starter für die Dallas Mavericks kam Parsons in

31.9 Minuten

14,2 Punkte pro Spiel

4,7 Rebounds

2,2 Assits

0,9 Steals

Fallen hier die Zahlen zum Vorjahr leicht ab, so ist dieses vorallem den Minuten zu Schulden, die Parsons nun weniger spielt.

Die Statistiken auf 36 Minuten sprechen dazu passend eine absurd deutliche Sprache:

http://www.basketball-reference.com/players/p/parsoch01.html#per_minute::none

Chandler Parsons ist nahezu exakt der gleiche Spieler, wie in der letzten Saison in Houston.

Auf 36 Minuten gerechnet liest sich das so:

Statistik Houston_Dallas

Natürlich gibt es leichte Abfälle und Zuwächse in einzelnen Kategorien. So wurden weniger Assists bei leicht gestiegener Usage Rate gespielt (20,5 in Dallas zu 19,3 in Houston), aber dafür warf er einmal mehr auf den Korb.
Auch sind die gesunkenen Quoten aus dem Feld sichtbar, aber dies ist zum jetzigen Zeitpunkt auch vor allem dem neuen System und der neuen Situation rundum den Spieler aus Florida zuzuschreiben.

Parsons wird sich einpendeln. Und zwar genau da, wo er hingehört. Vertrag hin oder her…


Fazit:

Die laute Kritik am Start von Chandler Parsons bei den Dallas Mavericks ist für mich auf den ersten Blick nachzuvollziehen, aber auf den zweiten schlichtweg unverständlich. Schaut man genauer hin, ist er weder eine Mogelpackung, noch ein kommendes Schnäppchen mit Upside zum Superstar.

Als jemand, der Parsons und den Spielertyp, für den er steht, immer mochte, möchte ich keinesfalls sagen, dass Parsons schlechter geworden ist.

Er ist gleich geblieben. Und das ist mein Kritikpunkt, meine These und meine Sorge für die Mavericks. Chandler Parsons hat seinen Höhepunkt als Spieler bereits erreicht. Er ist 26 Jahre alt und somit statistisch auf der so oft zitierten Peak. Die Charakteristik eines Spielers verändert sich nicht mehr komplett, wenn er die 25 überschritten hat. Und die dritte Option eines Teams zu sein ist nichts Schlechtes, aber das, was Parsons ausmacht.

Davon ausgehend, dass Nowitzki und Monta Ellis noch 2-3 Jahre spielen, wird Parsons bis zu seinem 29 Lebensjahr auch hier die dritte Option bleiben, WENN er im letzten Vertragsjahr in Dallas bleibt.

Der wahnsinnige Vertrag der Mavs klang wie ein Vorbote zu einer Leistungsexplosion, die nicht kommen wird und auch nicht muss. Ich “verurteile” Spieler oft nach ihrem Vertrag und ob sie entsprechend ihres Gehaltschecks abliefern. Aber bei Parsons wurde eine Upside bezahlt, die weder zu seinem Alter, noch seinem Vertrag, noch seiner Situation passt.

Aber das muss sie auch nicht. Spieler wie Parsons werden immer überbezahlt werden. Und Parsons ist brutal überbezahlt. Das soll nicht sein Problem sein, wird es auch nicht.

Parsons ist an diesem Punkt seiner Karriere der Spieler, der er bleiben wird.

Mit kaum veränderten Zahlen auf dem Statistikbogen, aber deutlich anderen auf dem Knax-Klub Konto.

Quellen:

Basketball-Reference.com, (2014). Chandler Parsons. [online] Available at: http://www.basketball-reference.com/players/p/parsoch01.html

Calculatenetsalary.com, (2014). Calculate net salary and income tax. [online] Available at: http://calculatenetsalary.com/

ESPN.com, (2014). NBA Player Salaries – National Basketball Association – ESPN. [online] Available at: http://espn.go.com/nba/salaries

ESPN.com, (2014). Parsons to join Mavs as Rockets won’t match. [online] Available at: http://espn.go.com/dallas/nba/story/_/id/11211261/houston-rockets-decline-match-dallas-mavericks-offer-chandler-parsons

GmbH, D. (2014). KNAX | Sparkassenauswahl. [online] Knax.de. Available at: http://www.knax.de/default.aspx

Salmon, J. and Salmon, J. (2013). Analyzing NBA Player Development by Position. [online] Bloomberg Sports. Available at: https://www.bsports.com/statsinsights/analyzing-player-development-by-position#.VHRX-4uG__E

Spotrac.com, (2014). 2014-2015 NBA Top Base Salaries. [online] Available at: http://www.spotrac.com/rankings/nba/